Visual Universes
Die Bilder der Serie "Visual Universes" sind keine realen Abbildungen der Natur oder des Universums, sondern den verschiedensten Formbildungs- und Formzersetzungsprozessen der Natur abgeschaut. Die Natur hat bei diesen Bilder "mitgemalt". Zum Beispiel hat die Entstehung von Rost bei den aufgelegten Eisenteilen ganz eigene naturhafte Strukturen erzeugt, die malerisch nie so gemalt werden könnten. Es entstanden zum Teil illusionistische räumliche Wirkungen, die bei manchen Bildern noch durch aufgeklebtes Bildmaterial verstärkt wurden, wie auch greifbare Materialwirkungen vor allem bei den Oberflächenstrukturen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes haptisch erfassen bzw. erfahren lassen. Aber auch geometrische präzise Formen haben ihren Platz in dieser Serie, die durch die aufgelegten Eisenteile abgedruckt wurden. Risse und interessante Krakeluren bildeten sich beim Trocknungsprozess. Die Darstellung von Naturprozessen bei diesen Bildern ist von zeitloser Aktualität. So, wie es in der Natur aber nichts gibt, was sich exakt identisch wiederholt, so gleicht bei der Serie "Visual Universes" keine Struktur der anderen. Der erste Teil der Serie hat noch zum Teil gegenständliche Motive, die surrealistisch oder sciencefiction artig wirken. Der letzte Teil der Serie verzichtet auf gegenständliche Motive und wirkt rein durch Formen und Farben. Man geht unwillkürlich näher an das Bild heran, um auf eine Entdeckungsreise zu gehen: Was verbirgt sich hinter diesen sensiblen Strukturen und der Rhythmik, von deren Schönheit überraschende Wirkungen ausgehen? Wie sind die Gewichte auf der Fläche und in den Zwischenräumen der einzelnen Formen verteilt? Bei einigen Bilder habe ich die entstandenen Binnenformen durch schwarze Farbe unterstützt, damit die interessanten Linien, die die Natur vorgab, hervorgehoben wurden. Man kann diese Arbeitsmethode als Zufall mit Kalkül bezeichnen. Indem ich die niederste Materie - Schrott - zum Kunstwerk erhöhe, folge ich dem alchimistischen Leitspruch, dass die gesuchte Kostbarkeit im Dreck gefunden wird, deren magische Wirkung auf den Betrachter nicht ohne Wirkung bleibt. Wie mein großes Vorbild Max Ernst, der mich Zeit meines Lebens sehr beeinflusst hat, habe auch ich die Natur bei meinen Frottagen, Dekalkomanien, Imprimituren, Collagen, Ferroprints und anderen evokativen Bildverfahren benutzt. Wenn Sie eine Auswahl meiner Bilder aus dieser Serie sehen möchten klicken Sie bitte auf folgenden link: Katalog "Visual Universes ". Wenn Sie sehen wollen, wie Bilder in dieser Technik entstehen, so klicken Sie bitte auf folgenden Link: "Wie Ferroprints entstehen ".
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